1920 – 1950

Die Vereinsgründung

In dieser schwierigen Zeit ist es Hinrich Helmke, der aus seiner englischen Kriegsgefangenschaft erzählt und dabei von einem Spiel berichtet, bei dem man mit 22 Spielern gegen einen Ball tritt, dem Fußballspiel. Dieses Spiel ist bis dato in Tewel völlig unbekannt und zum Verständnis seiner Ausführungen fertigt er einige Skizzen an, um den ungläubigen Zuhörern dieses Spiel zu erklären. Diese Skizze zeigt die Spieler mit Torwart, Verteidiger, Läufer und Stürmer. Die Zuhörer zeigen sich sehr interessiert, und aus diesem Gespräch entwickelt sich die Idee zur Gründung eines Sportvereines. Dieser Sportverein sollte Sportverein Niedersachsen Tewel (SVT) heißen.

Mit großer Einsatzbereitschaft, mit Schaufel und Schubkarren und folgendem Lied auf den Lippen:

 “Auf ihr müden Fußballspieler, haltet euer Wort,

haltet euren Verein in Ehren, dass er blühet immerfort! ”

 

wird dann an der Grauener Straße auf einem Feld, das vom heutigen Sportplatz gesehen näher am Dorf gelegen ist, ein Spielfeld hergerichtet. Es wird eingeebnet und für das Spiel fertig bereitet. Dieses Gelände ist von dem damaligem Besitzer Wilhelm von Fintel für diesen Zweck dem SVT zur Verfügung gestellt worden. Hinrich Helmke, Wilhelm Grefe und Wilhelm Witte radeln nach Soltau und kaufen bei dem Sattlermeister Salzmann in der Lüneburger Straße den ersten Lederfußball für den SVT. Bei dem Fotografen Hannemann lassen sie eine Aufnahme machen. Dieses Foto ist das Einzige, welches aus der Gründerzeit des Sportvereins Tewel noch erhalten ist. Als zum ersten Fußballspiel  angetreten werden soll, muss Hinrich Helmke jeden Spieler in seine Aufgabe auf dem Spielfeld einweisen, ehe der Schiedsrichter das Spiel anpfeifen kann.

Mannschaftsfoto des SC Tewel und des SV Soltau aus dem Jahre 1924(Mannschaftsfoto des SC Tewel und des SV Soltau aus dem Jahre 1924)

Fleißiges Training ist nötig, ehe man sich mit anderen Vereinen messen kann. Erst mit dem Eintreten des Schwalinger Junglehrers Eickemeier, der technisches Wissen und Können für das Fußballspiel mitbringt, entwickelt sich die Mannschaft ein gutes Stück weiter. Das Fußballspiel ist in jener Zeit und noch lange danach kein Volkssport, wie es das heute ist. So findet sich zum Beispiel in der Pfingstausgabe der Böhme-Zeitung des Jahres 1924 ein Artikel, in dem die zunehmende Beliebtheit des Fußballspieles gegenüberden anderen Sportarten beklagt wird. Man trainiert (bolzt), so oft man eben Zeit dazu findet. Im Training wird nicht etwa ein Lederball benutzt, sondern es wird mit einem selbstgebastelten Lumpen, als Fußballersatz, gebolzt. Der einzige Lederball wird nur zu einem Spiel gegen eine andere Mannschaft genommen. Darum ist es für jeden, der mitspielen darf, eine Ehre in dieser Mannschaft und mit dem einzigen Lederball spielen zu dürfen.

Die Fußballer mussten ein großes Maß an Eigeninitiative mitbringen, denn so bequem wie heute ließ es sich noch nicht zu Auswärtsspielen reisen. Man nahm das Fahrrad und  radelte nach Frielingen zum Bahnhof. Von dort aus ging es dann per Bahn zu dem gegnerischen Platz.Als ein Höhepunkt sei hier noch ein Sportfest erwähnt, welches zu jener Zeit in Tewel stattgefunden hat. Den Auftakt hierfür bildet ein 3000-m-Lauf, dessen Start am westlichen Ortseingang und dessen Ziel das Spielfeld ist. Unter mehreren bewährten Teilnehmern geht der aus Tewel stammende und in Vegesack amtierende Sportlehrer Rudolf Witte als Sieger durch das Ziel. Dieser Sieg löst große Begeisterung bei den Zuschauern aus. Den Höhepunkt bildet das Fußballspiel SV Soltau gegen Rotenburg, das 2 : 1 für Rotenburg endet. Dem offiziellen Teil des Festes folgt ein gemütliches Beisammensein Bin Baage ubn Saal (auch Gasthaus Holtermann Saal genannt). Alle Beteiligten sind vergnügt und des Lobes voll, denn es ist für den Verein ein gelungenes Fest und für die Bevölkerung ein sportliches Erlebnis, dessen man sich noch gern erinnert.

Der zweite Weltkrieg unterbricht die sportlichen Aktivitäten des Vereins. Nach dem Krieg stellen sich andere Aufgaben in Tewel in den Vordergrund, die bewältigt werden müssen, denn auch Tewel ist von den Wirren der Nachkriegszeit nicht verschont geblieben.

 

Die Entwicklung nach dem Kriege

Das ehemalige Spielfeld steht leider nach dem Krieg nicht mehr zur Verfügung, denn dieser Platz wird dringend zum Ackerbau benötigt. Ehe man also an eine Neugründung des Vereins und an eine erneute Aufnahme des Spielbetriebes denken kann, muss ein neuer Platz her. Herr Danz stellt ein Stück Heideland zur Verfügung, das von der Teweler Schule für Sportaktivitäten genutzt wird. Dieses Heideland mit vielen Naturbewohnern, nämlich Hasen, stellt absolut kein optimales Gelände zum Spielen von Fußball dar, aber es ist besser als nichts.